Das Wichtigste
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sind seit langem wiederkehrende Themen in journalistischer Berichterstattung. Sie verändern durch Innovationen nicht nur wichtige Teile der Arbeitswelt und des Privatlebens. Sie verändern auch im Journalismus vieles.
Und das in einer Phase, in der Zeitungen und Zeitschriften konstant Abonnenten verlieren und das Vertrauen in den Journalismus in Teilen der Bevölkerung nicht mehr selbstverständlich ist. Begriffe wie „Fake News“ und „Lügenpresse“ machen die Runde, und nicht wenige sehen Gefahren für unsere Demokratie.
Wie werden diese Entwicklungen von unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren bewertet? Damit beschäftigt sich Prof. Dr. Michael Steinbrecher unter Mitwirkung von Prof. Dr. Günther Rager gemeinsam mit einem Forschungsteam am Institut für Journalistik an der Technischen Universität Dortmund.
Die Studie
Welche Erwartungen werden von unterschiedlichen Gruppen an den Journalismus gestellt? Diese Frage steht im Zentrum der Studie „Journalismus und Demokratie“. Und was wissen die einzelnen Gruppen von den Erwartungen der anderen?
Dazu sollen außer Journalist*innen vor allem Rezipient*innen, Politiker*innen, Wirtschaftsakteur*innen und Technikpioniere befragt werden. Welche Aufgaben weisen sie dem Journalismus zu in diesen Zeiten des gesellschaftlichen und raschen digitalen Wandels? Was trägt Journalismus zum Funktionieren der Demokratie bei? Und wo setzt (Selbst-)Kritik am Journalismus an?
Seismograph für Veränderungen
Die Antworten der unterschiedlichen Gruppen von Befragten auf die gleichen Fragestellungen ermöglichen differenzierte Einblicke in das Verhältnis gesellschaftlich relevanter Gruppen zum Journalismus. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse ermöglicht eine multiperspektivische Sicht auf die Entwicklung des Verhältnisses von Journalismus und Gesellschaft.
Das Vorgehen
Im ersten Schritt haben wir Einsteiger*innen in den Journalismus befragt – sowohl Studierende am Institut für Journalistik der TU Dortmund als auch Volontär*innen in verschiedenen Medienhäusern.
In einem zweiten Schritt haben wir eine groß angelegte Politiker*innen-Befragung durchgeführt. Es folgen das Publikum, Wirtschaftsakteur*innen und technologische Pioniere. Eine Ausweitung auf weitere gesellschaftlich relevante Gruppen ist vorgesehen.
Die Befragungen
Journalist*innen
Mit den Herausforderungen der Medienbranche täglich konfrontiert, positionieren sich Journalist*Innen mit ihrem Selbstverständnis und ihrer (Selbst-)Kritik.
Ein Blick von innen.
Publikum
Ununterbrochen wird das Publikum mit Informationen versorgt. Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa wird das Publikum nach seinen Erwartungen und Kritikpunkte an den Journalismus befragt.
Politiker*innen
Politiker*innen nehmen eine bedeutsame Rolle im öffentlichen Diskurs ein. Und sie sind immer wieder Objekt der Berichterstattung. Die Eindrücke der politischen Akteure von der „vierten Gewalt“.
Die Studie „Journalismus und Demokratie“ wird gefördert von der Stiftung Presse-Haus NRZ.