Journalismus und Demokratie: Demonstrationen

Demonstrationen sind ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie – sie geben Menschen die Möglichkeit, ihre Stimmen öffentlich zu erheben. Journalist*innen spielen dabei eine entscheidende Rolle: Sie machen die Anliegen und Forderungen sichtbar, dokumentieren gesellschaftliche Spannungen und tragen dazu bei, Debatten in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Doch genau dort, wo Meinungen aufeinandertreffen, geraten auch Journalist*innen ins Kreuzfeuer. Im Rahmen des Seminars „Journalismus und Demokratie“ haben Studierende des Instituts für Journalistik der TU Dortmund auch Demonstrationen fotografiert. Die hier vorgestellten Ergebnisse zeigen nicht nur die Vielfalt und Bedeutung von Demonstrationen, sondern thematisiert auch die Herausforderungen und Gefahren, denen Medienschaffende in diesen Situationen ausgesetzt sind. In kleinen Texten lassen sie uns an den Gedanken hinter ihren Fotografien teilhaben.

Ein Blick auf die Balance zwischen Pressefreiheit und Bedrohung.

Eine fotografische Momentaufnahme im Kampf um die Demokratie – Hendrik Warnke

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70.000 Menschen sind am 29.06.2024 in Essen auf die Straße gegangen, um gegen die AfD und den in der Messe Essen stattfindenden AfD-Parteitag zu protestieren. 7.000 von ihnen haben unter anderem durch Blockaden versucht, den Parteitag zu verhindern und seinen Beginn um letztlich 30 Minuten verzögert. 4.000 Polizist*innen waren im Einsatz, viele von ihnen, um die AfD-Politiker*innen zum Messegelände zu geleiten. Alle von ihnen sehen sich im Dienst der Demokratie. Doch zwischen ihnen waren auch zahlreiche derer, die das Bundesverfassungsgericht einst als „für die moderne Demokratie unentbehrlich“ betitelte: Journalist*innen. 

Liveticker und -Schalten, Fotos, Interviews mit Teilnehmenden oder doch etwas ganz anderes, journalistische Arbeit im Zusammenhang mit Demonstrationen ist vielfältig. Gleiches gilt auch für die Erfahrungen hinter den Kulissen. Oft verläuft es friedlich und ohne nennenswerte Vorfälle, immer häufiger erfahren Journalist*innen aber verbale oder körperliche Angriffe bei Demonstrationen. 

20. Januar 2024 – Frederic Schnarr

20. Januar 2024: In Dortmund demonstrieren mehr als 30.000 Menschen gegen rechts und für die Demokratie. Sie sind Teil einer riesigen Demonstrationswelle, die an diesem Januarwochenende über Deutschland rollt. Auslöser für die Proteste war eine Recherche von CORRECTIV rund um ein geheimes Treffen von AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern. Damit ist dieses Bild der Demo Zeugnis und aktuelles Beispiel für die unabdingbare Verschränkung von (investigativ) Journalismus und Demokratie. (Text: Leon Müller)

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